... für Anfänger und Fortgeschrittene!
- Naja für Anfänger wie mich in den ersten Wochen gibt es eigentlich nur die paar hilfreichen Mittel: Durchfragen, Ausprobieren und sich den Namen der eigenen Straße merken. Gerade das mit dem Durchfragen hat bei mir unglaublich gut funktioniert - vielleicht auch einfach deswegen, weil man mir sofort ansieht, dass ich nicht von hier bin. Das hat zwar den Nachteil, dass ich mir oft sehr beobachtet vorkomme (und auch bin) und oft vielmehr als die Exotik pur und Prototyp Deutsch gesehen werde statt als Individuum. Aber der große Vorteil ist, dass mir bisher eigentlich immer sehr umsorgend weitergeholfen wurde, selbst wenn ich garnicht gefragt habe sondern einfach nur etwas verloren in der Gegend rumgelaufen bin. So bin ich neulich zum Beispiel in den falschen "micro" (so werden die Busse hier gennant) eingestiegen und in die falsche Richtung gefahren. Nachdem ich misstrauisch wurde und den Fahrer danach fragte, habe ich nicht nur Hilfe bekommen (den Tipp, ich solle doch einfach sitzen bleiben und mitfahren bis er umdreht und wieder in die richtige Richtung fährt), sondern wurde wie gewohnt mit Fragen gelöchert über Deutschland und mein Leben hier und kam heile (wenn auch etwas zu spät) bei der Arbeit an - mit der Telefonnummer des Busfahrers Ivan für Notfälle. Um nun aber in der Fortgeschrittenenstatus aufzusteigen, is der erste Schritt sich einen Plan von Talca zu besorgen.
- Naja für Anfänger wie mich in den ersten Wochen gibt es eigentlich nur die paar hilfreichen Mittel: Durchfragen, Ausprobieren und sich den Namen der eigenen Straße merken. Gerade das mit dem Durchfragen hat bei mir unglaublich gut funktioniert - vielleicht auch einfach deswegen, weil man mir sofort ansieht, dass ich nicht von hier bin. Das hat zwar den Nachteil, dass ich mir oft sehr beobachtet vorkomme (und auch bin) und oft vielmehr als die Exotik pur und Prototyp Deutsch gesehen werde statt als Individuum. Aber der große Vorteil ist, dass mir bisher eigentlich immer sehr umsorgend weitergeholfen wurde, selbst wenn ich garnicht gefragt habe sondern einfach nur etwas verloren in der Gegend rumgelaufen bin. So bin ich neulich zum Beispiel in den falschen "micro" (so werden die Busse hier gennant) eingestiegen und in die falsche Richtung gefahren. Nachdem ich misstrauisch wurde und den Fahrer danach fragte, habe ich nicht nur Hilfe bekommen (den Tipp, ich solle doch einfach sitzen bleiben und mitfahren bis er umdreht und wieder in die richtige Richtung fährt), sondern wurde wie gewohnt mit Fragen gelöchert über Deutschland und mein Leben hier und kam heile (wenn auch etwas zu spät) bei der Arbeit an - mit der Telefonnummer des Busfahrers Ivan für Notfälle. Um nun aber in der Fortgeschrittenenstatus aufzusteigen, is der erste Schritt sich einen Plan von Talca zu besorgen.
Unschwer zu erkennen - Talca wurde offensichtlich mit Lineal gezeichnet. Vorallem Talcas Zentrum hält sich streng an das Schachbrettmuster - extrem praktisch dabei ist, dass ich in der einzigen diagonalen Straße der Innenstadt wohne, weshalb diese von den Meisten einfach nur "la Diagonal" genannt wird. Das heißt eigentlich jeder weiß wo ich wohne, oder kennen sogar das Gebäude, wenn ich sage "an der Ecke von der Diagonal mit der Alameda". Die "Alameda" ist eine breite Allee mit Grünfläche zwischen den Fahrbahnen in die verschiedenen richtungen und praktisch der einzige grüne Fleck der Innenstadt. Die Straßen haben aber im seltensten Fall richtige Namen. Stattdessen sind sie nummeriert und in "Norte" , "Oriente" , "Poniente" und "Sur" (Parallel zum Norden, Osten, Westen bzw. Süden) aufgeteilt. Die Nummerierung orientiert sich an dem "Plaza de Armas", dem wichtigsten zentralen Platz der Stadt mit Verwaltungsgebäuden und Kathedrale - scheinbar der typische Stadtaufbau hier in Chile mit diesem zentralen Platz. Die vier Straßen, die den Platz begrenzen, haben jeweils die Zahl 1 und von dort aus werden die Parallelstraßen hochgezählt - nicht gerade ästhetisch, aber quadratisch, praktisch, gut. Wer sich jetzt fragt, warum ich das Straßensystem denn trotzdem verwirrend finde - das liegt einfach an genügend Außnahmen von der Regel, zumahl die Straßen dann plötzlich Namen wie 23 1/2 oriente A haben und die Anzahl der Straßenschilder stetig abnimmt mit steigender Entfernung vom Zentrum - dann wirds doch komplizierter. Ach und, Hausnummern existieren zwar, aber die meisten geben eher die Straßenecke an. Mein Glück ist vor allem, dass ich so zentral wohne und es nicht weit zum "Plaza" habe. Denn wenn nichts mehr weiterhilft bei der Orientierung kann ich einfach eines der "colectivos" mit Aufschrift "Plaza" nehmen und komme unweit von zuhause an - also zurück geht immer. "Colectivos" sind ähnlich wie Taxis, nur dass sie eine feste Strecke fahren und eben ab und wann anhalten wenn man sie zu sich winkt (Wie man es übrigens auch bei den "micros" machen muss). Man bezahlt hier immer den gleichen Preis für "colectivos" (550 Pesos) oder "micros" (500 Pesos) - egal wie weit man fährt. Und für solche wie mich, denen die Preise der Deutschen Bahn auch ziemlich aufn Geist gehen, ist das wirklich das Paradies, denn die Fahrten kosten umgerechnet nicht einmal nen Euro. Allerdings finde ich das öffentliche Verkehrsnetz nach wie vor schwer zu durchschauen, denn von Liniennetzplänen hab ich noch nie was gehört und Haltestellen gibt es zwar, aber an denen stimmen manchmal zB. die Linienbeschriftungen garnicht mehr und an sich kann man sowieso überall ein- und aussteigen. Aber Übung macht den Meister und deswegen versuche ich mich hier eigentlich immer mehr selbsständig zu bewegen.
Diese Bustickets hier sammeln sich langsam zu einem riesen Berg in meiner Tasche, also sowas wie Monatskarten, hätte echt mal was. Bezahlen tut man zwar direkt beim Fahrer und man kommt auch schlecht vorbei ohne zu bezahlen, aber trotzdem gibt es ab und zu Kontrolleure... Warum auch immer. Ein alltägliches Hindernis ist auch, immer möglichst kleines Geld dabei zu haben, denn beim Geldwecheln hab ich natürlich nur 10.000er-Scheine bekommen. Mit denen im "micro" zu bezahlen kommt weniger gut. Tja, ne Ausrede mehr, noch an irgendnem Kiosk schnell Schokolade oder "maravillas" (Sonnenblumenkerne) zu kaufen um kleines Wechelgeld zu bekommen.
Das hier ist die "1 sur" , die Straße wo man als Talcabewohner shoppen gehen würde, mit einem Einkaufszentrum und allem pipapo. Mit guten Augen kann man auf dem unteren Bild hinten auch die Anden erkennen, die sieht man aber leider nicht immer. Generell ist das Stadtbild nicht besonders schön, da fast alle alten Gebäude, die vermutlich mal schön waren dem Erdbeben 2010 zum Opfer gefallen sind. So zum Beispiel auch das Marktgebäude, was nach wie vor leer und abgesperrt mitten in der Innenstadt rumsteht. Es darf nämlich als altes, schönes Gebäude nicht abgerissen werden, aber leider nimmt auch niemand das Geld für den Wiederaufbau in die Hand... |
Ich versuche bald mal noch mehr Fotos von der Stadt nachzuliefern, denn trotz allem gibt es wirklich sehr schöne Ecken, die bunten Hauswände, die kleinen Kiosks, die Cafés und Alleen - die Stadt hat einen schönen "Flair" und zusammen mit den vielen Studenten, die man hier sieht, gefällt es mir wirklich gut.
Bis bald!
Marlene
Bis bald!
Marlene